Oft hilft eine gezielte Umstellung der Ernährung bei Niereninsuffizienz um eine Besserung der Symptome zu erreichen. Unter einer Niereninsuffizienz versteht man einen Rückgang der Nierenfunktion bis hin zu einem völligen Nierenversagen. Die Niereninsuffizienz kann verschiedene Grunderkrankungen als Ursache haben. Bei der Ernährung richtet sich das Hauptaugenmerk auf den Eiweißgehalt.
Eiweißarme Ernährung bei Niereninsuffizienz
Bei einer Niereninsuffizienz können die Nieren nicht mehr genug Flüssigkeit in Form von Urin ausscheiden. Es kommt daher zu Wassereinlagerungen, die man am besten durch regelmäßiges Wiegen unter Kontrolle behält. Je nach Schweregrad der Erkrankung muss die tägliche Flüssigkeitsmenge eingeschränkt werden. Zu viel Eiweiß belastet die Nieren zusätzlich, weshalb die Eiweißmenge in der Nahrung relativ niedrig sein sollte. Im Anfangsstadium der Erkrankung, in dem die Betroffenen noch keine Beschwerden haben, wird eine tägliche Eiweißmenge von maximal 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Im weiteren Verlauf wird eine Eiweißmenge von 0,45-0,6 Gramm angeraten und im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung 0,35-0,45 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
So stellen Sie Ihre Ernährung um
Der Schweregrad der Niereninsuffizienz wird medizinisch festgestellt. Daraufhin sollte der Betroffene ganz bewusst die eigene Ernährung anpassen und den täglichen Eiweißkonsum als Maßstab nehmen. Das Anfangsstadium lässt sich sehr gut mit einer vegetarischen oder besser noch mit einer veganen Ernährung umsetzen. Der Verzicht auf Fleisch oder allgemein auf tierische Eiweißquellen entlastet die Nieren deutlich. Die hier empfohlene Eiweißmenge von höchsten 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht ist nicht schwer einzuhalten. Obst und Gemüse sind sehr eiweißarm und auch Getreideprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden. Im Stadium 2 wird es schon ein wenig schwieriger, da man hier sogar mit vegetarischer Kost schnell auf die Obergrenze von 0,45-0,6 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht kommen kann. Hier sollte man zusätzlich darauf achten, eiweißreiche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte nur minimal zu verzehren. Im fortgeschrittenen Stadium kann schon der Einsatz spezieller eiweißarmer Nahrungsmittel nötig sein. Hier werden speziell für Menschen mit Niereninsuffizienz eiweißarme Produkte wie Brot, Teigwaren usw. angeboten.
Die Balance zwischen zu viel Eiweiß und Eiweißmangel
Ein Problem, das manchmal bei einer eiweißarmen Ernährung auftritt, ist ein Eiweißmangel. Der Körper kann dann nicht allen wichtigen Aufbauvorgängen nachkommen, da zu wenig Eiweiß zur Verfügung steht. Im schlimmsten Fall wird dann körpereigenes Gewebe aus der Leber oder der Muskulatur abgebaut. Das muss nicht passieren, wenn die Ernährung zwar eiweißarm ist, aber das aufgenommene Eiweiß sehr hochwertig ist, also alle essentiellen Aminosäuren, enthält. Gegebenenfalls sollte die Ernährung bei Niereninsuffizienz durch spezielle Aminosäuren-Präparate ergänzt werden.