Das Internet kann zwar nicht einen Arzt ersetzen, auch wenn es einige Internetseiten es suggerieren. Pauschal nachteilig ist das Internet aber auch nicht: Vielmehr bietet es – in Kombination mit einem vorausgegangenen Arztbesuch – eine vernünftige Informationsplattform an.
Internet verändert auch Gesundheitsbewusstsein
Als seit Anfang des neuen Jahrtausends sich immer mehr deutsche Haushalte einen Internetanschluss anschafften, hat das Internet immer größere Teile des Alltags beeinflusst. Dabei blieb nicht einmal das Gesundheitswesen von der „Internetisierung“ verschont. Wer zum Beispiel erste Symptome einer aufkommenden Erkrankung spürt oder glaubt, sie zu spüren, sucht im Internet nach Antworten, um welche Erkrankung es sich wohl handeln könnte und wie diese gemildert werden könnten.
Gefahr falscher Selbstdiagnosen
Hierzu gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Internetseiten mit gesundheitsrelevanten Inhalten. Dort sind nicht nur alle möglichen Erkrankungsarten aufgeführt, sondern auch gleich mit den für sie typischen Symptomen ergänzt. Nicht selten finden sich auch Ratschläge, wie die Symptome therapiert werden könnten. Dabei handelt es sich mitnichten um durchgehend seriöse Webseiten. Auch wenn einige der Seiten tatsächlich von medizinisch einschlägig ausgebildetem Personal verfasst worden sind, so trifft dies nicht auf alle Seiten zu. Nicht selten sind Seiten mit teilweise fragwürdigen Inhalten anzutreffen. Deren falsche Empfehlungen sind dabei insbesondere in der Sicht gefährlich, als dass es sich um gesundheitsbezogene Ratschläge handelt. Falsche Behandlungen von Krankheiten, die möglicherweise nicht einmal vorliegen, können nicht nur die bestehenden Symptome verschlimmern, sondern zu weiteren, ernsthafteren Erkrankungen führen.
Nicht ohne Grund raten Ärzte dringend von Selbstdiagnosen im Internet ab. Beispielsweise können geringe Mengen Blut im Stuhl auf mehrere Erkrankungen hindeuten. In Betracht kommen insoweit ein vergleichsweise ungefährliches Verschlucken eines nicht verdaulichen Plastikteils oder aber auch ein deutlich schwerer feststellbarer Morbus Crohn oder gar Darmkrebs. Welche der Erkrankungen nun im Endeffekt vorliegt, ist nicht nur für die effektive Behandlung der Symptome erheblich, sondern ist auch von lebensrettender Bedeutung. Um beim bereits genannten Krebsbeispiel zu bleiben: Dieser lässt sich nur so lange erfolgreich behandeln, wie er rechtzeitig erkannt wurde. Je mehr Zeit mit falschen Selbstdiagnosen verloren wird, desto mehr sinkt die Chance auf eine medizinische Heilung.
Wo das Internet helfen kann
Nichtsdestotrotz kann das Internet auch in Gesundheitsfragen eine Hilfe sein. Denn wer schon zu der Erkenntnis angekommen ist, unbedingt einen Arzt für die Feststellung seiner Erkrankungen konsultieren zu müssen, fragt sich, zu welchem Arzt er nun letztlich hingehen muss. Hier können Empfehlungen anderer Patienten von Vorteil sein. Es gibt inzwischen Internetportale, auf denen Patienten ihre Erfahrungen mit Ärzten weitersagen und so Empfehlungen zum Beispiel für eine Arztsuche in Österreich weitergeben können. Aber auch nach dem Arztbesuch eignet sich das Internet zu Selbstinformierung. Ist erst einmal die Erkrankung festgestellt, bieten seriöse Internet-Enzyklopädien weitreichende Informationen an, um sich über seine Erkrankung zu informieren und so die Heilung zu fördern.