Dass die psychische Gesundheit lebenswichtig bei Herzinfarkt ist, zeigt eine aktuelle Studie an ungefähr 150 Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben. Bislang wurde den Betroffenen nach der Rehabilitation alles angeboten, was für die körperliche Versorgung wichtig war, der seelischen Belastung durch diese schwere Erkrankung wurde aber nicht ausreichend Bedeutung zugemessen. Auch bei dieser Erkrankung ist die Gefahr der posttraumatischen Belastungsstörung sehr groß, wie man sie schon aus anderen Bereichen kennt. Patienten, die nach einem Herzinfarkt an dieser Belastungsstörung leiden, tragen ein vielfach erhöhtes Risiko, früher als andere zu sterben. Auch eine bekannte psychiatrische Fachzeitschrift hat über diesen Zustand eindeutig einen Zusammenhang gesehen. Es ist bekannt, das depressive Herzinfarkt-Patienten ein doppelt so hohes Risiko haben, innerhalb von zwei Jahren nach dem Herzinfarkt zu versterben, als nicht depressive Patienten.
Psychische Gesundheit lebenswichtig bei Herzinfarkt – die Ursachen
Eine schwere Erkrankung ist immer eine Belastung für den Betroffenen. Starke Schmerzen, Todesangst und Atemnot sind auch für die Psyche eine extreme Belastung. Nach der erfolgreichen Behandlung können sich viele Menschen sehr gut mit ihrem Zustand arrangieren, sie können das Geschehene auch gut verarbeiten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist in diesem Fall ebenfalls sehr wichtig und das Erlebte zu verarbeiten, ist dafür notwendig. Wer nach einem solchen Ereignis auf sich alleine gestellt ist und niemanden zum Reden, zum Verarbeiten der Gefühle und zum Arrangieren mit dem neuen Zustand hat, wird oft von zusätzlichen Belastungen geplagt. Die Folgen können dann sein:
- angstvolle Erinnerungen an das Geschehen
- vermeiden von Zusammenhängen mit dem Geschehen
- nervöse Unruhe
- Über-Wachheit aus Angst
Viele der Menschen haben durch diese Störungen nach der Erkrankung eine krankhafte Steigerung von Angst und Unwohlsein erlitten. Sie konnten praktisch an nichts anderes mehr denken, als an das Ereignis selbst und vermieden oft auch Situationen, in denen es passiert ist.
Psychische Gesundheit lebenswichtig bei Herzinfarkt – die Behandlung
Es wird vermutet, dass Depressionen oder depressive Verstimmungen an einem Herzinfarkt beteiligt sein können. Auch die erwiesene Tatsache, dass der psychische Zustand nach einem Herzinfarkt äußerst wichtig für eine dauerhafte Gesundung ist, trägt zu einem veränderten Verhalten in der Nachsorge bei. Die Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung wird durch eine psychotherapeutische Behandlung eingeleitet. Gespräche sind ein Teil dieser Behandlung, die dafür sorgen soll, dass der Herzinfarkt Patient sein Leben mit der Belastung des erlittenen Infarkts besser in den Griff bekommt. Depressionen sollen auf diese Weise vermieden werden, damit ist ein wichtiger Baustein zu den üblichen körperlichen Nachsorge Untersuchungen hinzugefügt worden.